Nachrichten über die vietnamesische Diaspora und über Vietnam in deutscher Sprache. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass TV-Interviews nicht übersetzt werden, da der technische Aufwand zu hoch wäre.

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18.12.10

Vietnamesische Polizei attackiert Pastor und zerstört Bibelschule

Die vietnamesische Polizei schlug erst kürzlich einen mennonitischen Pastor,
verhaftete ihn und riss anschließend sein Haus mit der dazugehörigen Bibelschule ab.
Pastor Nguyễn Hồng Quang ist Anwalt für Menschenrechte und Vorsitzender der
Evangelischen Glaubensgemeinschaft Vietnams.

Am Dienstag (15.12.2010) stürmte die Polizei die Bibelschule in Saigon und nahm Quang in Gewahrsam.
„Sie suchen immer wieder Anschuldigungen, um uns zu unterdrücken", erzählte ein Führungsmitglied,
das anonym bleiben wollte, der Redaktion der Christianity News Today.
„Diese Tat wurde schon im September penibel geplant, als eine Verleumdungskampagne in den
Zeitungen gegen Pastor Quang begann.

Nachdem Quang verhaftet wurde, kamen Bulldozer und machten Quangs Haus und die Bibelschule dem Erdboden gleich.
„Die Zerstörung, an der hunderte von Regierungstreuen beteiligt waren, wurde mit großer Sorgfalt ausgeführt",
berichtete der anonyme Berichterstatter.




„Während der Zerstörung sperrten sie nicht nur das Gebiet ab, sondern, so hörten wir es, schalteten sie auch
die Mobiltelefone einiger anderer Kirchenvertreter in der Stadt ab."

Ca. 20 Bibelschüler, die meisten Angehörige christlich geprägter Bergstämme, wurden verhaftet, verhört
und anschließend zurück in ihre Dörfer in die ländlichen Regionen gebracht.


cbn.com

12.12.10

62.Jahrestag der Menschenrechte - Freiheit für Vietnam

Berlin - Nach einer Mahnwache für Vietnam am 10.12.2010 auf dem Wittenbergplatz,
fand am Samstag den 11.12.2010 eine Versammlung zum Aufruf für Freiheit vor der
Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnams statt.



Die Teilnehmer waren aus vielen Regionen der Bundesrepublik nach Berlin angereist.
Es wurde gegen die Repression kürzlich verhafteter Dissidenten protestiert,
so wie die Willkür des vietnamesischen Rechtssystems.

Die sofortige Freilassung der Demokratieaktivisten wurde verlangt.
Außerdem kritisierten die Teilnehmer, dass Vietnam seine Souveränität nicht gegenüber dem nördlichen Nachbarn China verteidige und rief zum Stopp der Sex-Sklaverei von Frauen und Kindern, die ins Ausland verkauft werden, auf.


Musik und Rufe, wie: „Nieder mit dem Kommunismus", „Menschenrechte für Vietnam", „Freiheit für Vietnam" u.a. beschallten das Botschaftsgebäude.


Trotz der ungünstigen Wetterlage, ließen sich viele nicht abhalten an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Es ist eine Schande und Demütigung für Vietnam, dass unter dem Banner der „sozialistischen Fehlgeburt"
die eigenen Menschen in ihrem Land verachtet werden.


Die Kommunistische Partei muss die elementaren Grundrechte, wie Menschenrechte respektieren
und die Souveränität gegenüber China verteidigen.

Weitere Demonstrationen und der Aufruf zur Freiheit für Vietnam fanden in Hamburg,
Paris (Frankreich), Washington D.C (USA). und Den Haag (Niederlande) statt.


http://rfvn.com/?p=22446
http://thongtinberlin.de/congdong/canhthucnhanquyenberlin2010.htm
http://rfvn.com/?p=22465
http://luongtamconggiao.wordpress.com/2010/12/14/d%E1%BB%A9c-ng%C6%B0%E1%BB%9Di-vi%E1%BB%87t-bi%E1%BB%83u-tinh-tr%C6%B0%E1%BB%9Bc-toa-d%E1%BA%A1i-s%E1%BB%A9-vn/
http://viettan.org/spip.php?article10652

29.11.10

Demonstration in Dallas, Ft. Worth

Am 27. November 2010 versammelten sich aus vielen Teilen der USA, Vietnamesen zu einer Demonstration
gegen eine Musikveranstaltung im Plano Center, Dallas, Texas.

Warum gegen eine Musikveranstaltung wird man sich vielleicht fragen.
Der Grund ist, dass viele Sänger, die direkt aus Vietnam kommen, oftmals zu Propagandazwecken
des kommunistischen Regimes auftreten, die ein positives Bild von Vietnam widergeben sollen.

So wurde bereits im vergangenen Sommer der Pop-Sänger Đàm Vĩnh Hưng mit Pfefferspray attackiert,
als er ein Konzert in San Jose, Kalifornien gab. DVH war Mitglied der kommunistischen Jugend Vietnams
und trat mehrfach auf Großveranstaltungen der kommunistischen Regierung auf und verherrlichte indirekt
die Kommunistische Partei Vietnams. Seltsamerweise lebt er selbst in modernen Villen und hat einen
Sportwagen.

Diese Art von pseudokommunistischer Propaganda und der versuchte Einfluss des kommunistischen Regimes
auf Vietnamesen im Ausland macht viele Menschen, die einst vor diesem System flüchteten, wütend.
Der Aufruf die Musikveranstaltung in Dallas Ft. Worth zu meiden stieß auf Erfolg.
Die Anzahl der Zuschauer innerhalb der Veranstaltungshalle fiel nicht groß aus, während draußen
eine Menschenmasse demonstrierte.

Ein VHN-TV-Reporter, der kurzzeitig in das Plano Center ging, befragte die dortigen Zuschauer,
warum sie diese Veranstaltung besuchten. Etwas eingeschüchtert antworteten die meisten,
dass man nur dort hingegangen sei, um vietnamesische Musik zu hören.
Ein Mann, der 55$ für das Ticket bezahlte, antwortete, dass er immer zu Veranstaltungen
gehe, Hauptsache es gebe vietnamesische Musik.

Die Veranstalterin hingegen spielt alles herunter (siehe englisches Interview).


ABC Kurzinterview (Englisch):



Komplette Reportage von VHN-TV (Vietnamesisch):

28.10.10

Vietnam verurteilt Gewerkschaftsaktivisten zu 9 Jahren Haft


HANOI, Vietnam – Laut einer Gerichtsbeamtin verurteilte ein Gericht im südlichen Vietnam drei Gewerkschaftsaktivisten mit Haftstrafen von bis zu neun Jahren wegen  Anstiftung  eines Streiks und der Verbreitung regierungskritischer Flugblätter.
Nguyen Hoang Quoc Hung, 29, wurde am Dienstag (26.10.2010) während einer eintägigen Gerichtsverhandlung im Volksgericht der Provinz Tra Vinh wegen Störung der Sicherheit zu neun Jahren Haft verurteilt. Diese Meldung  gab eine Gerichtsbeamtin unter Berücksichtigung ihrer Anonymität da sie nicht befugt sei mit den Medien zu sprechen, bekannt.
Doan Huy Chuong and Do Thi Minh Hanh, beide 25, wurden in derselben Verhandlung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, fügte die Gerichtsbeamtin hinzu.
Den drei Personen wird die Anstiftung eines Arbeiterstreiks Ende letzten Jahres in einer Schuhfabrik in der Provinz Tra Vinh vorgeworfen, sowie das elektronische Verschicken jener Streikbilder an eine verbotene Gewerkschaft mit Sitz in Polen, die dann die Bilder im Internet verbreitete, erzählte die Beamtin.
Außerdem wurden die Beschuldigten wegen Verbreitung regierungskritischer Flugblätter in Tra Vinh, gelegen im südlichen Mekong Delta, Saigon, Vietnams südliches Wirtschaftszentrum und in der benachbarten Dong Nai Provinz verurteilt.
Chuong, einer der Gründer der „Vereinigten Arbeiter- und Bauern-Organisation von Vietnam“, eine nicht genehmigte Gewerkschaft  seitens Bauern, die von der Regierung für Bauprojekte enteignet wurden, wurde 2007 zu 18 Monaten Haft verurteilt, nachdem man ihm vorwarf die Freiheit und Demokratie zu missbrauchen, um die Interessen des Staates zu beinträchtigen.

10.10.10

Viet Tan organisiert Bürgerinitiative in Hanoi

Am 09.10.2010 hielt Viet Tan während der 1000 Jahr Feier im Zentrum Hanois (historischer Name Thang Long) eine friedliche Demonstration ab.
Vor Hunderten von Schaulustigen im Ly Thai To Park, las ein Viet Tan Vertreter eine Erklärung vor in der alle Vietnamesen aufgefordert seien die Verantwortung und das Recht der Verteidigung nationaler Interessen zu übernehmen.

Ein Auszug aus der Viet Tan-Rede anlässlich des Jubiläums von Thang Long:

„Heute ist unsere Nation wieder von chinesischen Übergriffen bedroht. Die Inselgruppen  Hoang Sa (Paracel-Inseln) und Truong Sa (Spratly-Insel)  sind durch die chinesische Marine besetzt. Das Ostmeer ist unter Chinas Herrschaft gefallen. Vietnamesische Fischer werden in unseren eigenen Gewässern getötet oder verhaftet. Wälder rund um die Quellgebiete von Flüssen sowie Bauxitminen im zentralen Hochland sind zur Ausbeutung, trotz der Umwelt-und Sicherheitsrisiken für das vietnamesische Volk, übergeben worden. "




Diese Bürgerinitiative von Viet Tan folgt einer Reihe öffentlicher Aktionen anderer vietnamesischen Aktivisten, um das Bewusstsein chinesischer Dominanz der letzten Jahre den Menschen vor den Augen zu führen, dazu gehören auch:

  •   Studentenproteste im Dezember 2007  außerhalb chinesischer Büros in Hanoi und Saigon aufgrund der offiziellen Annektierung der vietnamesischen Inseln durch die Volksrepublik China.
  •   Die Kritik des Internet-Aktivisten Pham Thanh Nghien; öffentliche Plakate von sechs Demokratieaktivisten aus Hai Phong im Jahr 2008, die später von der Regierung in Hanoi verhaftet wurden.
  • Die Flugblattaktion  des Koordinierungsausschusses des Aktionskomitees für Demokratie im Februar und August 2010.
  •  Der Appell von Thich Quang Do und Pfarrer Nguyen Van Ly zum Boykott chinesischer Waren und dem Gebet für Vietnams Souveränität.
  •  Tausende von HS.TS.VN (Hoang Sa - Truong Sa - Vietnam) Zeichen, die auf öffentlichen Plätzen im ganzen Land in diesem Jahr gemalt wurden.

Die heutige friedliche Demonstration von Viet Tan Mitgliedern, innerhalb Vietnams und in Übersee soll verdeutlichen, dass Vietnamesen das Recht auf öffentliche Versammlungen haben und ihre Ansichten über Fragen der nationalen Bedeutung ausdrücken. Viet Tan wird auch weiterhin Aktionen des zivilen Ungehorsams organisieren, die Bestandteil der Kampagne des demokratischen Wandels und für soziale Gerechtigkeit sind.

08.10.10

Demonstration in Brüssel

Am 02.10.2010 versammelten sich Vietnamesen und ihre Freunde zu einer großen Demonstration anlässlich des Asien-Europa Treffens (ASEM) in Belgien, um gegen die Repression vietnamesischer Demokratieaktivisten zu protestieren und für die Opfer des kommunistischen Regimes einzustehen.





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10.09.10

Brief an Nguyen Minh Triet

Anlässlich des vietnamesischen Nationalfeiertags, den 2. September  schrieb die Abgeordnete Loretta Sanchez dem vietnamesischen Präsidenten Nguyen Minh Triet einen Brief.
Der folgende Artikel fast das Anliegen zusammen und enthält eine Kopie des Briefes.

31. August 2010
Repräsentantin Loretta Sanchez und ihre Kollegen rufen zur Freilassung vietnamesischer politischer Gefangener auf.

WASHINGTON D.C. - Kongressabgeordnete Loretta Sanchez (Kalifornien, Wahlkreis 47), Vize-Vorsitzende des Kongressausschusses für Vietnam und eine parteiübergreifende Koalition von Rechtsvertretern schickten heute dem vietnamesischen Präsidenten Nguyen Minh Triet einen Brief,
darin fordern sie ihn auf mehr als 100 politische und religiöse Gefangene zu Ehren des „Nationaltages“, einen vietnamesischen Feiertag, der jedes Jahr am 2. September stattfindet, zu entlassen.
Vietnams Regierung hatte verkündet ca. 25000 – 30000 Gefangenen Amnestie zu bewilligen und diese noch vor dem Nationaltag zu entlassen.

„Wenn Vietnam in den Augen der internationalen Gemeinschaft ernst genommen werden will, dann muss es mehr tun, als nur  die miserablen Bilanzen der Menschenrechte zu verbessern“, sagte Loretta Sanchez. „ Eine Möglichkeit für Präsident Triet das schlechte Ansehen der vietnamesischen Regierung wieder aufzubessern ist die Entlassung von gewaltlosen politischen und religiösen Gefangenen aus den Haftanstalten. Diese Personen haben nichts getan, außer ihre politischen und zivilen Grundrechten auszuüben.“

Eine parteiübergreifende Koalition der US-Repräsentanten unterschrieb den Brief der Abgeordneten Sanchez; darunter sind die Repräsentanten:
Zoe Lofgren (D-CA),  Anh „Joseph“ Cao (R-LA) und Gerald Conolly (D-VA).

   Es folgt eine Kopie des Briefes an Nguyen Minh Triet im nächsten Abschnitt:



Sehr geehrter Herr Präsident Triet,

wir fordern mit diesem Schreiben Vietnam auf alle politischen Gefangenen gewissenhaft zu entlassen.
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass das Ministerium für Öffentliche Sicherheit erwähnt hat 25000 bis 30000 Inhaftierten eine Amnestie zu bewilligen und diese Personen noch vor dem Nationalfeiertag am 2. September zu entlassen.

Wir bleiben weiterhin besorgt, dass die vietnamesische Regierung kontinuierlich Dissidenten verstummen lässt und rufen die vietnamesischen Behörden auf diese Schikanen, Verhaftungen und Inhaftierungen von friedlichen Dissidenten zu unterlassen. Erst vor ca. zwei Wochen wurde der Menschenrechtsaktivist Prof. Pham Minh Hoang, der an der Technischen Hochschule HCMC Dozent ist, willkürlich festgenommen, da er sich zu seinen Sorgen über die soziale Gerechtigkeit und der Korruption äußerte. Nach dem Internationalen Pakt der bürgerlichen und politischen Rechte, sowie auch im vietnamesischen Gesetz, sind politische Äußerungen ein Grundrecht und kein Verbrechen.
Wie alle Menschen auf dieser Welt, so haben auch die vietnamesischen Bürger ein Anrecht  auf Rede-,  Meinungs- und Religionsfreiheit, aber auch auf Rechtsbeistand und einer gerechten Gerichtsverhandlung.



Wir haben erfahren, dass vielen Gefangene durch ungerechte Gerichtsverhandlungen verurteilt und bestraft worden sind und man ihnen das Recht verweigerte sich zu verteidigen.  
Die aktuell inhaftierten Personen sind gezwungen harte Arbeiten zu verrichten und ihnen wird teilweise die medizinische Behandlung verweigert. Die vietnamesischen Behörden haben die Gefangenen nach Artikel 88 verurteilt, welcher sich auf die Ausführung von Propaganda gegen die Sozialistische Republik Vietnams bezieht oder auch Artikel 79 angewandt, was Aktivitäten zum Sturz der Regierung bedeutet.  Beide Artikel gehören zum Strafgesetzbuch 1999. Präsident Triet wir drängen die Regierung Vietnams diese Klauseln im Strafgesetzbuch 1999, die friedliche Dissidenten kriminalisieren, zu widerrufen oder zu überarbeiten und dass die Gesetzgebung die Rechte der Rede, der Meinung und der Versammlung sichert.

Wir legen eine Liste von Personen bei, die wegen ihrer gewaltlosen Meinungsäußerungen, politischen oder religiösen Ansichten in Vietnam inhaftiert worden sind.
Obwohl wir mehr als 100 Personen auf diesem Dokument aufgelistet haben, so enthält es trotzdem nicht alle Gefangenen, die sich momentan in der Haft befinden.
Die inhaftierten Personen, die  im Anhang nicht aufgelistet sind,  sollten nicht von der Entlassung ausgeschlossen werden.
Wir drängen Sie alle Gefangenen ohne irgendwelche Bedingungen oder  Einschränkungen zu entlassen. Wir sind der Ansicht, dass die Meinungsfreiheit, der Informationszugang und die Teilnahme am politischen Geschehen universale Rechte sind,  die für jeden Menschen, dazu gehören auch ethnische und religiöse Minderheiten, zugänglich sein sollten.

Gesetze, wie im Strafbuch  1999 und die anhaltenden Schikanen und Inhaftierungen von Personen, die ihre Freiheiten ausüben,  werden in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Vietnam zu einem Hindernis werden.
Wiederholend haben Präsident Barack Obama und Außenministerin Hillary Rodham Clinton sich verpflichtet sich für die Standards der Menschenrechte zu engagieren.
Wir fordern Vietnam auf ein verantwortungsbewusstes Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu werden und den Schutz der Menschenrechte zu versichern.  

26.08.10

Roboter platziert chinesische Fahne auf den Meeresgrund

Beijing:  China verkündete, dass es erfolgreich ein bemanntes U-Boot auf den Grund des Südchinesischen Meers gebracht habe, so berichteten es die staatlichen Medien.

Das in der Region gebaute U-Boot tauchte in 3,76 km Tiefe im Meerl, so berichtet es CCTV.
Das Tauchgerät wurde zu wissenschaftlichen Zwecken entwickelt und führte laut chinesischen Medien bereits zwischen Mai und Juli 17 Tauchgänge durch.

CCTV übertrug die Forschungsarbeiten des Schiffes, das Datum der Mission zum Meeresgrund war aber unbekannt. Ein Roboterarm am U-Boot installierte die chinesische Nationalflagge auf den Meeresgrund des Südchinesischen Meers.


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Letzten Monat während der ASEAN-Sicherheitskonferenz verärgerte die US-Außenministerin China,
als sie erklärte, dass die VRC ihre Besitzansprüche im Südchinesischen Meer mit den Anrainerstaaten
klären solle.
China beansprucht das gesamte Gebiet sowie  die Spratley- und Paracel-Inseln über die es die Souveränität ausüben will. Jedoch beanspruchen Vietnam, Taiwan, Malaysia, Brunei und die Philippinen ebenfalls das Territorium, welches durch wichtige Schifffahrtswege führt; reichhaltige Fisch- sowie Öl- und Erdgasvorkommen werden in dem Archipel vermutet.

Clinton sagte, dass es im nationalen Interesse der USA stehe, dass diese Streitpunkte gelöst werden.

ndtv.com

24.08.10

Cao bei Anhörung über Menschenrechtsverletzungen in Vietnam


Washington D.C- Vor knapp vier Wochen, als US-Außenministerin Hillary Clinton stärkere Zusammenarbeit zwischen den USA und Hanoi schwor, berichteten vietnamesische US-Bürger vor einem Ausschuss des US-Kongresses für Menschenrechte, wie ihre Verwandten in ihrem Heimatland durch die vietnamesische Regierung gefoltert und getötet wurden.

Kongressabgeordneter Anh „Joseph“ Cao (Louisiana, Wahlbezirk 2), der erste und einzige vietnamesische US-Kongressabgeordnete, rief die Tom Lanton  Menschenrechtskommission auf den Berichten von Polizeiattacken gegen Katholiken Anfang des Jahres nach zu gehen.
Es ereignete sich in Con Dau, ein Dorf, das sich im Osten Mittelvietnams befindet, als die Menschen sich weigerten, den Plänen zu zustimmen,  das  135-jährige Pfarramt und den dazugehörigen Friedhof abzureißen, damit dort Hotels gebaut werden können.

In seiner Eröffnungsansprache erklärte Cao, dass im Mai wegen einem verstorbenen Gemeindemitglied bei der Beerdigungsprozession Ausschreitungen am Friedhof ausbrachen.
„Die Polizei konfiszierte den Sarg“, erzählte  er. „Und äscherte den Körper der verstorbenen gegen ihren letzten Wunsch ein.“

Cao sagte, dass viele Mitglieder der Beerdigungsprozession geschlagen und verhaftet wurden und ihnen nun Gerichtsurteile gegenüberstehen.
Andere Personen haben das Land verlassen und sind nun auf der Suche nach Asyl.
Er berichtete, dass Nguyen Nam mehrmals verhört wurde und später an schweren Schlägen starb.

Nguyen Nams Bruder Nguyen Tai aus Houston, TX, beschreibt den Tod seines Bruders in allen Einzelheiten während er ein Foto des zerfleischten Körpers den drei  Kommissionmitgliedern vorlegt  
Dazu gehören: Cao, Kongressabgeordneter Christopher Smith(NJ-04) und Kongressabgeordneter Frank Wolf (VA-10). Wolf ist Co-Vorsitzender der Kommission, Smith und Cao sitzen im Exekutive- Komitee.

Wolf ordnete an die Fotos des Toten und andere Dokumente an die Außenministerin Clinton für eine Übersicht weiterzuleiten. Während eines Hanoi-Besuchs im Juli, anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Wiederaufnahme der wiederhergestellten diplomatischen Beziehungen, sagte Clinton,
dass die US-Regierung bereit für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf einer „weiteren Stufe“ sei.

josephcao.house.gov

18.08.10

Vietnams Versuch den Internetboom zu zähmen



Von Rachel Harvey, BBC News Hanoi

Vietnam ist eines der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Asiens, angetrieben durch eine Politik der Liberalisierung in dem kommunistischen Land.

Geschäfte sind bepackt mit den neusten Dingen, von der Uhr über das iPad bis hin zum MP3 Player.
Das Land hat sich der Welt nach außen hin  geöffnet, dass sich etwas geändert hat, das haben die Machthaber ebenfalls gemerkt.

Nirgendwo sind Veränderungen so sichtbar, wie beim Nutzen des Internets.
Mehr als ein Drittel der jungen Bevölkerung Vietnams geht nun regelmäßig online.
Fast jedes Café im Zentrum Hanois bietet freies WiFi an, so hat es jedenfalls den Eindruck.

Schutz oder Zensur?
Ich traf Minh, einen 26 jährigen Rechtsanwalt und Ngan, die kürzlich ihr Studium an der Universität abgeschlossen haben, bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen.
Minh surfte mit seinem iPhone im Internet und Ngan besuchte Facebook auf ihrem Laptop.
„Immer wenn ich Zeit habe, dann komme ich oft hier her, um im Internet zu surfen und mit meinen Freunden zusammen zu sein“, erzählte mir Ngan bei einer Tasse Kaffee.

Die Regierung hat im Zuge des Internetbooms ein neues Gesetz verabschiedet, wonach jeder Ort, der öffentlich Zugang zum Internet anbietet, wie z.B.  Cafés,  Hotels, Gewerbe usw. verpflichtet sind eine Überwachungssoftware zu installieren.

Das im April beschlossene Gesetz macht es den Behörden möglich die besuchten Webseiten zurückzuverfolgen, um das Nutzerverhalten kontrollieren zu können.
Das besorgt Ngan und Minh.

„Sicherlich gibt es schlechte Webseiten und bösartige Informationen im Web“, sagte Minh.
„Aber andererseits, wenn die Behörden das übertreiben, dann kommt das mit einem Verbot von Informationen für uns Vietnamesen gleich.“

Menschenrechtsorganisationen, sowie auch Viettan und Reporter Ohne Grenzen argumentieren, dass das exakt der Versuch der Regierung sei.

Die neuen Gesetze sind vom Umfang  her  mit einer staatlichen Zensur vergleichbar.
Die Regierung sagt, dass man versuche Lücken in der Sicherheit zu schließen.

„Zunächst einmal sind diese Regulierungen notwendig, um die Menschen vor negativen Auswirkungen des Internets und um unsere Gesellschaft zu schützen“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums Nguyen Phuong Nga.

Aber ein vor kurzem vorgelegter Bericht von Human Rights Watch behauptet, dass die vietnamesische Regierung gezielt auf unabhängige Blogger Jagd betrieben habe.

„Das ist nicht wahr“, sagte Frau Nga.

„In Vietnam haben wir mehr als eine Million Blogger. Diese Leute werden nicht inhaftiert nur weil sie eine andere Meinung vertreten. Nur jene die gegen das Gesetzt verstoßen haben.“

Gleiche Probleme
Eine entsetzlich große Menge politischer Dissidenten fällt  scheinbar in diese Kategorie.

Das Problem liegt nicht beim „Bloggen“, sondern die Wahl des Themas kann einen ins Gefängnis bringen.

Über Korruption, Religionsfreiheit, Landenteignungen oder fragliche Regierungsgeschäfte mit China zu schreiben, kann mit einem Besuch der Polizei an der Haustür enden.

Le Thi Cong Nhan ist eine prominente Menschenrechtsanwältin, die sich öffentlich für eine Mehrparteiendemokratie einsetzte und mit Hilfe des Internets ihre Nachrichten verbreitete.

Sie wurde 2007 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, wegen Verbreitung von „staatsfeindlicher Propaganda“.   

Jetzt  ist sie unter Hausarrest.

Aber trotz des hohen Risikos willigte Le Thi Cong Nhan ein sich mit mir zu treffen.
Wir trafen uns im Schutz der Dunkelheit, so konnte ich meinem staatlich mir zugeteilten Aufpasser entwischen.

Die Internetverbindung von Frau Nhan wurde stillgelegt, aber irgendwie hat sie noch eine Möglichkeit gefunden Emails zu schreiben, das wollte sie mir aber nicht genauer erzählen.

Internetzensur ist nur eine neue Version des alten Problems, erzählte sie mir.

„Das wichtigste der Menschenrechte ist die Redefreiheit“, sagte sie energisch.
„Wir erreichen nichts, wenn wir keine Redefreiheit haben.“

Es scheint so, als ob das Internet die Forderungen zusätzlich zum Teil befeuert, denn die Flut an Informationen zu kontrollieren wird zunehmend schwieriger.

Unausweichlich wachsen die Spannungen zwischen dem zentralistischen Staat und der globalen Welt.


Video:

Demokratieaktivist aus Haft entlassen




Hanoi - Die vietnamesische Regierung entließ  am Dienstag den 17. Aug. einen Demokratieaktivisten, 
der seit vier Jahren inhaftiert war.
Le Nguyen Sang, 49, wurde 2006 mit drei anderen Mitgliedern der in Vietnam verbotenen
 „Demokratischen Volkspartei Vietnam“, deren Zentrale in den USA ist, verurteilt.
Er wurde nach Artikel 88 zu vier Jahren verurteilt, wegen „staatsfeindlicher Propaganda“.



Sang hatte im Internet kritische Artikel gegen das kommunistische Regime veröffentlicht.
Der US-Bürger Do Thanh Cong wurde ebenfalls verhaftet und anschließend abgeschoben.
Die beiden anderen Huynh Nguyen Dao und Nguyen Bac Truyen saßen ihre Haftstrafen bis zum
Februar 2009 und Mai 2010 ab.

Sang sagte, dass er seinen politischen Aktivismus fortführen werde. 
„Ich habe beschlossen diesen Weg zu gehen und ich werde niemals aufgeben“, sagte Sang am Telefon.
In den letzten vier Jahren haben die Behörden dutzende von demokratischen Aktivisten und unabhängigen Bloggern verurteilt, viele kamen ins Gefängnis.

13.08.10

Demonstration gegen Đàm Vĩnh Hưng in Melbourne



Der Verein vietnamesischer Flüchtlinge demonstrierte am 8. Aug. 2010 allgemein gegen Đàm Vĩnh Hưng, der aber vorher schon seine Australien-Tour abgesagt hatte.
Der Protest sollte auch dem kommunistischen Vietnam symbolisieren, dass alle vietnamesischen Sänger, die Propaganda für die Partei betreiben generell unerwünscht sind. Gleichzeitig auch eine Krritik der Veranstalter, die vietn. Künstler mit Touristenvisas ins Land einladen, sie dann aber illegal arbeiten lassen.

Lý Tống bedankt sich für die Unterstützung


Lý Tống bedanke sich letzte Woche für die große Unterstützung in der vietnamesischen
Gemeinschaft. Ursprügnlich wollte er nach Australien fliegen, um an Protesten gegen DVH teilzunehmen, doch der Sänger sagte seine Tour nach Australien ab.

12.08.10

Proteste steigen in Vietnam mit sozialer Unzufriedenheit

Es gibt Anzeichen wachsender sozialer Unruhen in Vietnam nach einer Serie von Protesten gegen die blühende Korruption und wirtschaftliche Ungerechtigkeit, berichtet der BBC-Reporter Nga Pham aus Hanoi.

Bewohner von Bac Giang hatten noch nie zu vor einen so aufgebrachten Mob gesehen, der sich durch die Straßen letzten Monat bewegte.

Tausende von Leuten versperrten den gesamten Nachmittag das Stadtzentrum. Ganz am Anfang der Protestmassen befand sich ein Sarg, der mit Blumen, Bannern und Kränzen geschmückt war, so wie ein Bild eines jungen Mannes, Nguyen Van Khuong, der kurz zuvor unter Polizeiverwahrung verstarb.

Ein Video auf YouTube zeigte eine große Gruppe von Männern, die Steine und Trümmer durch das Eingangstor des städtischen Volkskomitees auf Polizisten warfen.

Sicherheitskräfte versuchten die Menge mit Tränengas und Knüppeln auseinanderzutreiben, doch die Leute zogen sich erst zurück, als der führende Parteifunktionär kam, um mit der Familie des Verstorbenen Gespräche zu führen.

„Die Polizei hat meinen Verwandten Nguyen Van Khuong umgebracht, daran gibt es keine Zweifel“, sagte ein Familienmitglied des Opfers.

Herr Khuong, 21, wurde von der Verkehrspolizei am 23. Juli in Bac Giang gestoppt, da er keinen Motorradhelm trug und für Befragungen ins Polizeirevier gebracht.
Seine Freundin wartete mehr als eine Stunde draußen, bevor man ihr sagte, dass ihr Freund krank geworden sei und ins Krankenhaus gebracht wurde. Als sie dort ankam, sagte man ihr, dass Herr Khuong verstorben sei.

„Sie brachten uns nur den Körper zurück und gaben uns keine Antwort, deswegen waren wir so verärgert und beschlossen mit dem toten Khuong zum Volkskomitee zugehen und nach einer Erklärung zu verlangen“, sagte ein Verwandter von Nguyen Van Khuong.

Erst letzte Woche, mehr als zehn Tage nach dem Vorfall, wurde ein lokaler Polizeibeamter verhaftet, der verdächtigt wird mit dem Tod des jungen Mannes etwas zu tun zu haben, jedoch gaben die offiziellen Medien keine weiteren Details an, was nun geschehen werde.

Öffentlicher Ärger

Nguyen Van Khuongs Fall ist der letzte einer Serie von Krawallen zwischen Bürgern und den lokalen Behörden.

Im Mai endete ein Vorfall in der Thanh Hoa Provinz für zwei Personen fatal. Ein 45 Jahre alter Mann und ein 12-jähriges Kind wurden erschossen, als die Polizei versuchte die Massen auseinander zu treiben, die gegen ein Industrieprojekt protestierten.

Wochen davor wurden Dutzende Menschen einer katholischen Gemeinde in Danang verhaftet, als diese gegen eine geplante Enteignung marschierten.

Nach statistischen Angaben, die vom Untersuchungsausschuss der Regierung ausgegeben wurden, gab es in den vergangenen fünf Jahren ca. 4000 Fälle von öffentlichen Protesten; bei 550 gab es mehr als 50 Teilnehmer.

Die meisten Gründe der öffentlichen Unzufriedenheit sind auf Ländereipolitik und anderen Fällen, in denen Korruption und behördliche Fehlentscheidungen eine Rolle spielen, zurückzuführen.

„Die Vietnamesen sind allgemein ein friedliebendes Volk, sie wollen niemals Ärger haben“, sagt Prof. Tuong Lai, ein führender Soziologe in Vietnam.

„Sie protestieren nur, wenn sie den Druck nicht mehr aushalten. Ein vietnamesisches Sprichwort sagt: ‚Die Deiche brechen, wenn das Wasser der Flut zu stark ist. ‘ Ich glaube nicht, dass die Menschen von ‚ausländischen reaktionären Kräften‘ oder ‚extremistischen Elementen‘ dazu angetrieben werden“, erklärt er.

Transparenz wird gebraucht

Prof. Tuong Lai sagt, dass die zunehmende Häufigkeit öffentlicher Proteste ein „ernsthaftes Problem in der Gesellschaft“ darstellt, das besondere Aufmerksamkeit von der Führung benötigt.

„Die kommunistische Partei und die Zentralregierung sollten mehr Anstrengungen unternehmen soziale Konflikte durch komplette Transparenz und respektvollen Gesetzen zu lösen“, antwortet Prof. Tuong Lai.

„Vorbei sind die Zeiten, als die Regierung die Medien zum Schweigen bringen konnte, um negative Dinge zu vertuschen und der Öffentlichkeit eine bestimmte Meinung aufzuzwängen, da so viele Informationen im Internet abrufbar sind.“

Aber mit dem baldigen Parteikongress der kommunistischen Partei in nicht mehr ganz sechs Monaten, in der eine neue Parteiführung für die nächsten fünf Jahre gewählt wird, sagen Experten, dass die Menschen sich Gehör verschaffen wollen, indem sie so oft wie möglich protestieren.

Prof. Tuong Lai warnt Vorfälle, wie Bac Giang nicht unter den Teppich zu kehren.

„Wenigstens einmal will die Öffentlichkeit die Verantwortlichkeit bei der Regierung sehen und dass Fehler auf eine transparente Art bestraft werden.“

Vietnam ist immer stolz darauf eines der „sichersten und stabilen“ Länder auf der Welt zu sein, erzählt Prof. Tuong Lai. Aber er warnt auch, dass die Öffentlichkeit eine ernste Bedrohung für das Regime haben kann, wenn nicht mit den Menschen gesprochen wird und kein Handeln erfolgt.

bbc.co.uk

06.08.10

Brief an Frau Clinton



Anlässlich des Vietnam Besuchs schrieb die abgeordnete Loretta Sanchez Hillary Clinton einen Brief.
Der folgende Artikel fast das Anliegen zusammen und enthält eine Kopie des Briefes.

16. Juli 2010
Repräsentantin Loretta Sanchez drängt die Außenministerin mehr Druck auf Vietnam auszuüben in Bezug der Menschenrechte bei der Konferenz in Hanoi

Führender parteiübergreifender Brief; Mitunterzeichner beinhaltet auch die vorsitzenden und  führenden Mitglieder des Außenministeriums

WASHINGTON D.C. – Kongressabgeordnete Loretta Sanchez (Kalifornien, Wahlkreis 47), Vize-Vorsitzende des Kongressausschusses für Vietnam, leitete heute einen parteiübergreifenden Brief an die Außenministerin Hillary Clinton mit der Dringlichkeit die Menschenrechte auf der bevorstehenden Versammlung der Südostasiatischen Nationen beim Regionalforum in Hanoi hervorzuheben. Der Brief drängt Ministerin Clinton auf Vietnam mehr Druck auszuüben, aufgrund bedenklicher Bilanzen der Menschenrechte, während dem Treffen mit der vietnamesischen Delegation.

„Die Vereinigten Staaten haben eine wichtige Möglichkeit die Menschenrechte zu verbessern, die eine Bedingung für die fortsetzenden diplomatischen Beziehungen zu Vietnam sind“, sagte Sanchez.
„Unser Land wurde auf den Prinzipien von Freiheit und Demokratie errichtet, nun führen wir es fort indem wir uns mit einer Regierung beschäftigen, die die Grundrechte einschränkt, das umfasst auch die Freiheit der Rede und Religion. Es ist eine Angelegenheit, die die Parteien überschreitet und ich danke meinen Kollegen, die sich mir angeschlossen haben,  Außenministerin Clinton zu drängen Vietnam und andere Missetäter der Menschenrechte für ihr Handeln verantwortlich zu machen.“

Unterstützer und Mitunterzeichner des Briefes der Repräsentantin Sanchez umfassen:
Die Repräsentanten Howard Berman (D-CA), Vorsitzender des Komitees für äußere Angelegenheiten;
Ileana Ros-Lehtinen (R-FL), hochrangiges Komitee-Mitglied des Außenministeriums;
Christopher Smith (R-NJ); Zoe Lofgren (D-CA); Anh „Joseph“ Cao (R-LA); Henry Johnson (D-GA);
Frank Wolf (R-VA); James Moran (D-VA), Michele Bachmann (R-MN); Sheila Jackson Lee (D-TX);
Dan Lungren (R-CA); Michael Honda (D-CA); Dan Burton (R-IN); Maurice Hinchey (D-NY);
David Wu (D-OR); Grace Napolitano (D-CA); Dana Rohrabacher (R-CA); Al Green (D-TX) und
Niki Tsongas (D-MA).

(D-VA) 1. Buchstabe = Partei, hier: Demokraten;  2. u. 3. Buchstabe = Abkürzung  des Bundesstaates, hier: Virginia



Es folgt eine Kopie des Briefes von Loretta Sanchez an Außenministerin Clinton im nächsten Abschnitt



Sehr geehrte Außenministerin Clinton,

Wir schreiben Ihnen im Voraus anlässlich Ihrer Teilnahme am ASEAN Regional-Forum, das vom
 19. bis 23. Juli in Hanoi stattfindet und drängen Sie zum sofortigen Handeln in Bezug der vielen Veränderungen der Menschenrechte in Vietnam. Der Vietnambesuch zum Zeitpunkt des Jahrestages anlässlich der normalisierten Beziehungen zwischen den USA und Vietnam repräsentiert eine entscheidende Möglichkeit nicht nur vordringlich über die Sorge der inhaftierten Aktivisten zu sprechen, sondern auch die Themen zur Menschenrechte in der amerikanisch – vietnamesischen bilateralen Politik zu integrieren. 

Das Anliegen der vietnamesischen Regierung ist es die globalen Gewinne der Wirtschaft zu ernten,
diese müssen jedoch mit den Bestrebungen des allumfassenden Respekts der Menschenrechte gleichkommen. An globalen Handelsabkommen festhalten, während internationale Gesetze ignoriert   und die eigentlich geltenden Verpflichtungen der Zivil- und Menschenrechte als behindernd für die Entwicklung des vietnamesischen Volkes angesehen werden. Der Respekt der Menschenrechte muss eine parallele Priorität in Vietnams Entwicklung haben.

Die vietnamesische Regierung hält in ihren Zellen hunderte Personen gefangen, deren einziges Verbrechen war, sich friedlich für  die soziale Gerechtigkeit einzusetzen.
Besonders sind wir über die weiterhin prominente inhaftierte Autorin und Aktivistin
 Tran Khai Thanh Thuy besorgt, sowie auch über ihre Haftbedingungen.
 Frau Thuy wurde geschlagen und in ihrer Zivilkleidung von der Polizei eingesperrt, ironischerweise
wurde sie im Februar 2010 zu dreieinhalb Jahren wegen Körperverletzung verurteilt.

Frau Thuys Umstand ist einer von vielen Fällen in denen der Einsatz für Demokratie auf politische Haft stieß. Die Regierung Vietnams ersucht eine offene Wirtschaftspolitik zu fördern, aber verschließt nun die Türen vor freimütigen Staatsbürgern um mit allen bösartigen Methoden den politischen Diskurs zu vereinnahmen.

In Ihrer grandiosen Januarrede über die Internetfreiheit kritisierten Sie Länder, die in einem „Umfeld der Zensur“ agieren und ermutigten Bürger das Recht auf freie Meinungsäußerung bei umgehender politisch motivierter Zensur auszuüben. Wir begrüßen diese Rede in Bezug auf das Internet, da zügellose und allgegenwärtige Zensur in Vietnam omnipräsent ist.   

In Wirklichkeit verlangt eine Direktive von Internet-Cafés und allen gewerblichen Einrichtungen in Hanoi eine serverseitige Überwachungssoftware zu installieren. Das ist ein alarmierendes Zeichen und unterstreicht unsere Sorgen von hochentwickelten und anhaltenden Angriffen gegen Online- Dissidenten. Gleichermaßen  haben wir Bedenken in Bezug der Befürwortung zum Bauxit in der vietnamesischen Entwicklungspolitik und die damit verbundene Schließung von Webseiten, dessen Betreiber schikaniert oder sogar inhaftiert wurden.

In einer Zeit in der die vietnamesische Regierung ihre Aggressionen an Aktivisten eskalieren lässt und besorgniserregende Schritte unternommen hat Onlinekritiker mundtot zu machen, ist die internationale Gemeinschaft, dazu gehörten auch die Vereinigten Staaten, aufgerufen anlässlich diverser Vorfälle die vietnamesische Regierung aufzufordern den internationalen Menschenrechten nachzukommen.

Nun, da sich die Gelegenheit ergibt anlässlich Ihrer geplanten Vietnam-Visite, möchten wir Ihnen eindringlich und respektvoll empfehlen, dass Sie diese Möglichkeit nutzen, Vietnam folgende Punkte aufzuzeigen:



1.       Der Aufruf zur sofortigen Freilassung der inhaftierten demokratischen Aktivisten, jene wie Tran Khai Thuy, Pham Thanh Nghien, Le Cong Dinh und die permanente Entlassung von Pater Nguyen Van Ly und allen andren friedlichen Dissidenten, religiös motivierten Aktivisten, Bloggern und Online-Aktivisten.  
2.       Das Eintreten für den uneingeschränkten Zugang von Facebook und anderen sozialen Netzwerken und die Widerrufung des Beschlusses 15 – die Regulierung des gewerblichen Einzelhandels im Bereich Internet, die die Installation von Anwendungen vorsieht, die den Benutzer von Webseiten ausschließt und die Benutzeraktivitäten verfolgt.
3.       Vereinbarung zu einem Treffen mit Demokratieaktivisten und/oder den Familienangehörigen der politischen Gefangenen. Ihr Besuch dient als wichtige Quelle moralischer Unterstützung für die Aktivisten und ihren Familien.

Als Unterzeichner des Internationalen Pakts der bürgerlichen und politischen Rechte (ICCPR)
wird von der Regierung Vietnams erwartet, dass die zivilen und politischen Rechte des Einzelnen respektiert und eingehalten werden, das beinhaltet auch die meisten Grundrechte, wie das Recht der Rede-, Presse-, Meinungs-,Religions- und Versammlungsfreiheit.

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit dieser dringlichen Angelegenheit.
Wir freuen uns auf weitere Diskussionen mit Ihnen bezüglich dieses Themas.


Vietnam: China verletzt unsere Souveränität auf dem Meer

HANOI (Reuters) – Vietnam beschuldigte China am Donnerstag die vietnamesischen Seerechte mit Durchführung seismischer Forschungen in der Nähe der umstrittenen Inseln im
Südchinesischen Meer verletzt zu haben und drängt Peking mehr zu tun, um Frieden, Stabilität und gesunde bilaterale Beziehungen zu haben.

Der Vorwurf kommt zu einer Zeit in der sich die Spannungen in der Region erhöht haben, nachdem China gereizt reagierte, als vor zwei Wochen beim regionalen Sicherheitsforum in Hanoi
US-Außenministerin Clinton den zuspitzenden Streit im Südchinesischen  Meer als Angriff bezeichnete.

China sagt, dass das Südchinesische Meer das „Kernstück“ der Interessen sei.
Experten sind der Meinung, dass es sich hier um Gebietsansprüche handelt, ähnlich wie Tibet und Xinjiang, sowie auch Taiwan, das Peking als Teil Chinas ansieht.

Am Donnerstag sagte die Sprecherin des vietnamesischen Außenministeriums, Nguyen Phuong Nga, dass chinesische Schiffe seit Ende Mai seismische Untersuchungen in der Nähe der Paracel-Inseln, auf die Vietnam Anspruch erhebt, betrieben hatten, sowie  das Kartographieren von Öl- und Gasvorkommen auf dem Festlandsockel.

„Chinas Handlungen haben mehrfach Vietnams unumstrittene Souveränität über die Paracel-Inseln und Vietnams Souveränitätsrecht  des Kontinentalsockels und seinen 200 Seemeilen Sonderwirtschaftsraum verletzt“, sagte die Sprecherin auf einer Nachrichtenkonferenz.

Nga sagte, dass Chinas Handlungen gegen die internationalen Konventionen verstoßen und die Ausführungen gegen den Willen beider geführten Staaten zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Vermeidung weiterer Komplikationen bezüglich dieser Situation steht.

„Vietnam fordert China auf, sofort aufzuhören und die Wiederholungen der Souveränitätsverletzungen und der Souveränitätsrechte im Südchinesischen Meer einzustellen, um für Frieden und Stabilität im Südchinesischen Meer beizutragen und stabile und gesunde Beziehungen zu begünstigen“, sagte die Sprecherin.

China, Vietnam, Malaysia, die Philippinen, Brunei und Taiwan erheben  alle konkurrierende historische Gebietsansprüche über Teile des Südchinesischen Meers und an den vermuteten Öl- und Gasvorkommen bei den Spratley- und Paracel-Inseln.

Ende Juli führte die chinesische Marine eine Serie von Bohrungen im Südchinesischen Meer durch.

Nga merkte an, dass sich die Situation im Südchinesischen Meer vor kurzem verkompliziert habe und sie alle Parteien dränge am Frieden in dieser Region zu arbeiten.

„Wir müssen uns das ganze Bild der Region anschauen. Es gibt hier und dort verschiedene Vorfälle, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden, das macht die Situation sehr kompliziert oder auch angespannt“, sagte sie.
Zu den chinesischen Manövern  machte sie keine  Aussage.

Nächste Woche werden US-Marine Schiffe bei einer geplanten Visite in Mittelvietnam Halt machen.

reuters.com

05.08.10

Antikommunistischer Aktivist Lý Tống plädiert auf nicht schuldig

Der Mann, dem Körperverletzung zur Last gelegt wird, da er den vietnamesischen Popsänger Đàm Vĩnh Hưng mit Pfefferspray während eines Konzertes in Santa Clara letzten Monat attackiert hatte, plädierte am Mittwoch vor dem obersten Gericht in Santa Clara in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig.

Lý Tống, der selbsternannte „Freiheitskämpfer“ verkleidete sich als Frau, um nicht bei dem Konzert entdeckt zu werden, anschließend besprühte er den Sänger Đàm Vĩnh Hưng, so die Polizeiaussage.
Herr Tống wird am 14. Oktober zu einer vorausgehenden Anhörung erneut im Gericht erscheinen.


Lý Tống während des Konzerts als Frau getarnt.

Lý Tống, 62,  wurde in vier Fällen angeklagt, welche Einbruch und nichtautorisierte Verwendung von Tränengas und ein Vergehen wegen Widerstandsleistung während der Verhaftung beinhalten.
Außerdem darf er sich Đàm Vĩnh Hưng nicht mehr nähern.

Der ehemalige südvietnamesische Luftwaffenpilot, der seit dem 24. Juli auf Bewährung entlassen ist, erzählte vor dem Gerichtssaal den Mercury Nachrichten, dass er sich wahrscheinlich zur Widerstandsleistung der Verhaftung schuldig bekannt hätte, aber nicht zu den anderen Anklagepunkten.

„Ich habe mich und meine Gemeinde verteidigt“, sagte  Tống zu seinen Handlungen.
Lý Tốngs Anwalt erklärt, dass Hưng Teil der kommunistischen Jugendführung Vietnams sei.   

Am 25. Juli fuhren Tống und eine Busladung anderer vietnameischer Einwanderer nach Anaheim, um vor dem Konzertgebäude gegen ĐVH zu demonstrieren, sie trafen dort auf weitere 4000 antikommunistische Sympathisanten.

Nachdem Gerichtsverfahren am Mittwoch vor Richter Jerome Nadler, plante Tống mit einem Flugzeug nach Sydney, Australien, zu fliegen, wo Đàm Vĩnh Hưng auftreten sollte.
Aber Michael Lưu, einer von Lý Tốngs Anwälten, sagte, dass das Konzert gestrichen wurde und Herr Lý  somit zu Hause in San Jose bleiben werde.

mercurynews.com  

Human Rights Watch zeichnet 6 vietnamesische Dissidenten aus


AP
HANOI, Vietnam – Eine internationale Menschenrechtsorganisation hat sechs vietnamesische Aktivisten für ihren Mut Angesichts der politischen Verfolgung geehrt.

Die sechs wurden am Mittwoch aus 42 Autoren in 20 Ländern von der in New York ansässigen Human Rights Watch nominiert, die jährlich den Hellman/Hammet-Preis verleiht.

Dieses Jahr gehen alle Preise an die politischen Aktivisten nach Vietnam, dessen Arbeiten durch die dortige Regierung unterdrückt werden um die Meinungsfreiheit einzuschränken, unabhängige Medien zu kontrollieren und die Nutzung des Internets zu begrenzen.

„Durch die Ehrung der mutigen Schriftsteller, die politische Verfolgung über sich ergehen lassen mussten, ihre Arbeit verloren oder selbst ihre Freiheit eintauschten, hoffen wir damit internationale Aufmerksamkeit über die Problematik zu erhalten, dass die vietnamesische Regierung versucht diese Stimmen zum Schweigen zu bringen,“ erklärte Phil Robertson stellvertretender Direktor des Bereiches Asien in einer Ansprache.

Vietnams Regierung behauptet, dass es keine Personen inhaftiere oder schikaniere, die andere politische Meinungen vertreten und nur jene einsperre, die das Gesetzt brechen.

Die diesjährigen Gewinner inklusive der inhaftierten Novellistin und Journalisten Tran Khai Thanh Thuy, sind der Menschenrechtsaktivist Pham Van Troi, Dichter und Militärveteran Tran Duc Thach und Lehrer und Schriftsteller Vu Van Hung.

Ebenfalls geehrt wurden die Blogger Bui Thanh Hieu und Nguyen Ngoc Nhu Quynh, die letztes Jahr kurzzeitig verhaftet wurden, da sie die Politik gegenüber China und den Streit mit den Spratley-Inseln kritisiert hatten.

Tran Khai Thanh Thuy erhielt die gleiche Auszeichnung bereits schon einmal im Jahr 2007.

Der Hellman/Hammet-Preis ist nach der Theaterautorin Lillian Hellman und ihrem Langzeitkollegen Romanautor Dashiell Hammet benannt. Beide wurden in den 50er Jahren während der antikommunistischen Hysterie in den USA verhört.

macleans.ca

Warum ich in Saigon als Masseurin arbeite

News America Media, Andrew Lam

Lan Pham, 21, arbeitet in einem Massagesalon im Distrikt 1 in Saigon.
Es ist der Stadtteil, wo sich die meisten Touristen aufhalten, wenn sie Vietnam besuchen.
Für viele junge Menschen aus den ländlichen Regionen ist die größte Stadt des südlichen Vietnams wie ein Magnet, der den Armen ein besseres Leben verspricht, die auf den Reisfeldern Knochenarbeit leisten und sich in der Schuldenfalle befinden.
Pham erzählte über ihr Leben mit NAM-Redakteur Andrew Lam, der anlässlich des 35. Jahrestages zum Ende des Vietnamkrieges seine Heimat besuchte.

Saigon, Vietnam – Ich komme aus Tan Chau in der An Giang Provinz. Wir sind sechs in unserer Familie, alle Bauern. Ich bin jetzt seit vier Jahren in Saigon.

Können Sie sich vorstellen, wie schwer das Leben als Bauer ist? Man ist das ganze Leben lang verschuldet und lebt von der Hand in den Mund. In der Zeit bis der Reis reif wird muss man sich Geld leihen, um die Familie zu ernähren. Dann wenn der Reis geerntet werden kann, zahlt man seinen Kredit mit all den Zinsen zurück. Kommt es aber zu einer Flut oder Missernte, dann muss man sich noch mehr Geld leihen, damit die Familie überleben kann und man steht in den Schulden.
Nach einer Weile entschließt man sich auch Dinge zu tun, die man nicht machen wollte.

Meine Eltern hatten immer Schulden, sie konnten die vier Kinder nicht versorgen.
Meine Schwester heiratete mit 17 einen alten Mann aus Taiwan, den sie vorher noch nie gesehen hatte, bis er zur Hochzeit auftauchte und sie heiratete. Sie musste Geld verdienen und schickte  es etwa ein Jahr lang nach Hause, aber seitdem wissen wir nicht, was mit ihr passiert ist.
Das ist jetzt schon mehrere Jahre her und es hat den Anschein, dass meine Schwester verschwunden ist. So verschuldete sich wieder meine Familie, weil wir mit dem Geld meiner Schwester begonnen hatten das Haus zu reparieren, aber es war nicht genug. Nun war ich an der Reihe meiner Familie zu helfen.

Ich bin die zweitälteste und meine Familie ist mir wichtiger als mein eigenes Leben, deswegen würde ich alles Mögliche tun. Ob ich mit dem was ich mache zufrieden bin? Sind Sie verrückt?
Nein, ich habe schon mein Leben ruiniert, aber es ist besser als mit ansehen zu müssen, wie die Familie verhungert oder von ihrem Land vertrieben wird.

Aber bei wem soll ich mich schon beschweren? Saigon ist voll von Auswärtigen, so wie ich, es sind Leute, die versuchen ein Leben aufzubauen und zu überleben. Kommen Sie zum vietnamesischen Neujahr hierher und die Straßen sind geleert. Jeder fährt nach Hause in seine Provinz um mit der Familie zusammen zu sein. Es ist die einzige Pause von den Dingen, was immer wir arbeiten, um unsere Familie zu unterstützen und bei ihnen zu sein.

Als ich nach Saigon kam hätte ich nie gedacht, dass das Leben so wohlhabend sein kann.
All die großen Häuser und glänzenden Autos, aber die Saigoner schauen auf uns Provinzmenschen herab, sie schauen auf Bauern herab. Sie denken, dass wir dumm sind, aber ich gehörte auch immer zu den besten in meiner Schulklasse. Ich lese Bücher und Tageszeitungen, aber sie denken, dass ich dumm wäre oder des Lesens nicht mächtig. Ich musste die Schule nach der 9. Klasse verlassen um meiner Familie zu helfen. Hätte ich andere Möglichkeiten gehabt, hätte ich die Schule weitergemacht.

Was musste ich in den Nachrichten lesen? Mehr Golfplätze werden gerade gebaut und  Milliarden von Dollar investiert. Aber wo ist das Geld für den Rest von uns?  Die Reichen bauen Villen mit Goldvertäfelung an der Zimmerdecke und sie spielen Golf. Aber die Brücken, die die Regierung in den Provinzen bauen ließ, stürzten wiederholt ein. Die Reichen spielen Tennis und dann kommen sie hier für eine Massage vorbei und behandeln die Frauen wie Dreck.

Wenn ich Präsident wäre, würde ich die Armen versorgen und für Obdachlose Unterkünfte bauen.
Ich würde etwas unternehmen, damit den armen Leute geholfen wird.
Ich würde nicht die Menschen von ihrem Land vertreiben, damit Reiche ihre Hochhäuser oder Golfplätze  darauf bauen.

Was meine Kunden betrifft: Ich mag keine Amerikaner. Ich finde Australier gut, die sind nett, höflich und lustig. Ein paar sagten, dass sie mich heiraten wollten, nachdem ich sie massiert hatte – aber es ist alles Lüge. Sie würden noch ein paar Male vorbei kommen bevor sie wieder nach Hause fahren.

Aber ich will keinen Vietnamesen heiraten, weil die Betrüger sind, man kann ihnen nicht trauen.
Sie behandeln Frauen wie Müll, besonders Frauen wie meine Art. Wir sind nur Dinge, die nach dem Gebrauch weggeworfen werden. Die Vietnamesen sind lausige Trinkgeldgeber, sie geben uns nichts, nur wenn man sie darauf aufmerksam macht. Manchmal beschimpfen sie einen, nachdem man die Arbeit getan hat. Ab und zu wenn ich auf ihren Rücken stehe, um eine Massage durchzuführen, würde ich ihnen gerne ins Genick treten [Lan lacht].

Aber ich verdiene nun genug Geld um meiner Familie zu helfen und dass meine zwei jüngeren Geschwister weiter zur Schule gehen können. Und selbst wenn ich noch Geld über habe, dann verwende ich es um Massagen für mich zu bezahlen [Lan lächelt]. Ich bin seriös, es ist harte Arbeit, was ich mache.

Ich weiß, dass ich den Beruf nicht ewig machen kann [Tränen laufen aus Lans Augen].
Aber wenn ich als Köchin oder Fabrikarbeiterin tätig wäre, dann würde ich kaum etwas verdienen und meine Familie würde in Schwierigkeiten kommen. Ich weiß, ich brauche Qualifikationen um zu überleben, aber welches Fachwissen soll ich bekommen, wenn ich kein Geld für die Schule habe?

Meine größte Sorge ist es jetzt, dass es für mich schwer wird zu heiraten, denn ab dem Moment, wenn alle wissen dass ich eine Masseurin bin, denken sie, dass ich eine schlechte Person wäre.
Ich habe keine Chance mit jemanden anständigen zusammenleben zu können. Ich sehe keinen Ausweg.

Aber auch die Masseurinnen haben große Träume. Ich träume davon, dass ich eines Tages einen Ehemann finden werde und dass ich genug Geld habe, um meine Schwester wiederzufinden und sie nach Hause zu bringen. Dann würde ich uns ein schönes Haus bauen, so dass die ganze Familie dort leben kann. Aber ich weiß nicht ob es jemals geschehen wird.

Aufwendige Shows vereinen vietnamesische Diaspora in einer Feier von Kultur und Musik

Von My-Thuan Tran, Los Angeles Times

Die Musik und Varieté  Show „Paris by Night“ im Las Vegas – Stil, welches traditionelle und gegenwärtige Elemente miteinander vereint, wird in Little Saigon, einem Straßenzug  in Westminster Kalifornien produziert.




Tänzer drehen sich quer über die Bühne und die Seidengewänder schweben unter einer Brücke, die Vietnams Kaiserstadt assoziiert. Quang Le, ein junger bekannter vietnamesischer Sänger, gibt den Zuschauern ein Ständchen mit einem Lied über das Verlieben.

Plötzlich gibt es eine Explosion und die Brücke stürzt in sich zusammen, ein schreiendes Baby ist zu hören, als die Tänzer zu Boden fallen. Langsam erhebt sich Quang Le, Tränen laufen über sein Gesicht während er ein neues Lied über den Verlust der Unschuld singt.

Die Kamera schwenkt zu den 3000 Zuschauern und hält in einer Kameraeinstellung die tränenden Augen einer Person fest. Die Szene ist eine Nachstellung des brutalen Massakers der Viet Cong 1968 in Hue.

Für viele Zuschauer – jene im Auditorium in Long Beach und jene, die es als DVD zu Hause schauen werden – ist es mehr als nur Unterhaltung. Es ist ein Stück Geschichte, das sie selbst erlebt haben.

Die Sequenz ist typisch für eine „Paris by Night“ – Produktion, aufwendige  Musik-Varieté-Shows im Las Vegas-Stil haben den umkämpften Zuschauermarkt entwickelt.
In den 27 Jahren sind die Multimillion-Dollar Shows zu einem internationalen Phänomen geworden und wurden selbst mit dem American Choreographie Award in derselben Kategorie, wie Celine Dion und Cher  ausgezeichnet.

Die Shows finden tiefen Nachhall in den Generationen der vietnamesischen Amerikaner, die stolz ihre DVDs auf Regalen präsentieren, um sie an Feiertagen oder bei Familientreffen gemeinsam zu schauen. Mit der Mischung aus traditioneller vietnamesischer Folklore und modernen Popsängern zeigen die Shows ein farbenfrohes, vereinfachendes Panorama der vietnamesischen Erfahrung der Immigration.

„Paris by Night“ ergreift das Herz  und achtet auf die Feinheit aus einer  Mischung von lächelnden Tänzern in traditioneller vietnamesischer Kleidung und großen Stars wie Minh Tuyet – die so genannte vietnamesische Pop-Prinzessin – die auf der Bühne oft in Hot Pants auftritt.

Zur  Gala Produktion gehören dutzende von Performern die vier bis fünf Mal im Jahr bei Großveranstaltungen von Los Angeles bis Seoul  zusammen kommen.

Der Mann hinter all den Shows ist Peter Lai To, der die Produktion in einem kleinen Laden unweit des Einkaufszentrums von Westminster  in einer Straßenzeile vertreibt, ist zum Sammelpunkt der vietnamesischen Popmusik weltweit geworden.

Neben Little Saigons Bolsa Avenue sind andere Konkurrenten entstanden, die ein „vietnamesisches Hollywood“ ins Leben gerufen haben, das Entertainer aus der ganzen Welt anzieht, inklusive Vietnam, wo die Musikproduktion durch den Kommunismus verzögert wurde.

Aber „Paris by Night“ erreicht den Goldstandard mit einigen Shows,  von denen  60000 DVDs verkauft wurden.

„Wenn Sie nach England, Norwegen, Schweden, oder wo auch immer hinfahren und dort Vietnamesen antreffen, die meisten haben ‚Paris by Night‘ gesehen“, sagte To, 74.

Aber das weltweite Erscheinen der DVDs hat die Zukunft von „Paris by Night“ zu einem Risiko gemacht. Der Bekanntheitsgrad ist auch das Ergebnis der wuchernden Piraterie, erklärte To und dass
es auch  den Shows schaden könnte.

Er verbrachte die letzten Monate damit die bisher größte spektakuläre  Show zu planen – 
eine $2 Mio. Las Vegas Show am Wochenende des 4. Julis; das Programm beinhaltete außerdem noch fliegende Akrobaten und Spezialeffekte.
Aber es gab auch die wachsende Angst bei den Darstellern und Fans, dass es vielleicht die letzte Show war.


In der Erfahrung der Diaspora verwurzelt

Die Entstehungsgeschichte von „Paris by Night“ fängt dort an, wo auch die Geschichte von Millionen  vietnamesischer Einwanderer beginnt: 1975 mit dem Fall von Saigon, der auch gleichzeitig die vietnamesische Diaspora international entstehen ließ.

To und seine Familie flohen aus Vietnam und ließen sich in Paris nieder. Dort arbeitete der ehemalige Philosophie-Professor in einer Tankstelle als Gehilfe.

Aber er und seine Freunde hatten Heimweh und sehnten sich nach der vietnamesischen Musik.
So trafen sie sich nach der Arbeit und sangen und spielten mit Gitarren die klassischen Lieder.

To hatte auch noch Musikkassetten, die er während seiner Flucht bei sich trug.

„Vietnamesen lieben ihre Musik“, sagte er. „Egal wo sie ankamen, kaum hatten sie das Land betreten und schon kopierten und kauften sie sich gegenseitig ihre Musikkassetten.“

1983 hatte To die Idee Musikvideos im MTV-Stil  auf Kassetten zu produzieren.
Mit dem Ersparten von $19000 nahm er Kontakt zu einem Freund auf, Jean-Pierre Barry, dem Besitzer von Euro Media Television, der half das erste „Paris by Night“- Video in einem Fernsehstudio zu produzieren.

Schon bald zog To nach Orange County, um seine Videos der vietnamesischen Bevölkerung Amerikas anzubieten. Thuy Nga Productions machte schließlich 1990 den Schritt Videos zu produzieren, die in Front der  Zuschauer live aufgezeichnet wurden.
Schließlich  vermarktete man die Aufnahmen an die vietnamesischen Videoläden und Einzelhändler weltweit.

To erkannte, dass egal wo die Zuschauer nun lebten, die Videos eine universelle Nostalgie unter den vietnamesischen Einwanderern hatten.
Die Shows wurden ständig in vietnamesischen Nudelrestaurants und Schönheitssalons abgespielt.

„Wenn Sie ein vietnamesisches Kind in Utah waren, da gab es keine vietnamesischen Fernsehsender“, sagte Marie To, 46, leitende Produzentin der Serie und Peter Tos Tochter.
„Die einzige Unterhaltung war ‚Paris by Night‘.“

Für viele Fans ist „Paris by Night“ ein gelungenes Werk, das altes mit neuem verschmilzt, ein Abbild verschiedener zusammenlebender Familiengenerationen. Die Shows kombinieren die nostalgische Volksmusik, an die sich die älteren erinnern und junge Pop-Acts versuchen die jungen Leute für sich zu gewinnen.
Tieu-Y  Nguyen, 27, eine Finanzanalystin aus Tustin,CA, sagte dass ihre Eltern sich immer die neuesten Videokassetten  von Freunden ausliehen und dass sich ihre Geschwister immer im Wohnzimmer versammelten um die Shows zu gucken.

„Es war wie eine große Familienveranstaltung“, sagte sie.  Nguyen mimte dann immer die traditionellen Tänze, die sie auf Video sah.
„Für meine Eltern ist es ein Stück Erinnerung, die alten Lieder erinnern sie an Vietnam.“           

Eine typische „Paris by Night“ – Show ist ein vier Stunden Spektakel in dem mehr als 30 Interpreten und viele Hintergrundtänzer auftreten.

To beauftragt Regisseure, Lichtdesigner und Choreographen von Hollywood-Produktionen.
Marie To übersetzt die Lieder ins Englische um  später eine glitzernde, manchmal auch kitschige Version von vietnamesischer Kultur zu entwickeln, wie z.B. „Porträt einer vietnamesischen Frau“ und „Passport für Musik und Mode“.

Etwa zweidrittel  der Musikstücke sind traditionelle Volkslieder, die z. B. von bekannten Interpreten vorgetragen werden, wie Khanh Ly, eine 65 Jahre alte Sängerin mit langen schwarzen Haar, die von den älteren Vietnamesen geliebt wird. Der Rest begeistert sich an den Tönen von
hip-hop-inspirierten Themen, die von Künstlern, wie Lynda Trang Dai, auch bekannt als vietnamesische Madonna, präsentiert werden.

Die langjährigen Showmoderatoren Nguyen Ngoc Ngan und Nguyen Cao Ky Duyen werden als die Botschafter der vietnamesischen Kultur betrachtet. Sie interviewen berühmte Vietnamesen in ihrer Show, Leute wie Viet Dinh, Autor des nach dem 11. September erschienen Buches ‚Patriot Act‘ oder den „Top Chefkoch“- Gewinner Hung Huynh. Nguyen Ngoc Ngan schreibt Parodien, welche die vietnamesischen Werte weitervermitteln sollen gepaart mit Sprichwörtern.

Jedes Jahr wird die Show aufwendiger. Die spektakulärste Show war Vol.98 mit dem Untertitel
„Flieg mit uns nach Las Vegas“, die im Planet Hollywood aufgezeichnet wurde und welche mit Produktionskosten von $1,9 Mio. verbunden waren.

Ein kleines Flugzeug wurde gemietet für eine vierminütige Sequenz in der die Moderatoren Pilotenuniformen trugen. Die Show beginnt mit einer Explosion von Lichtern während 12 Sängerinnen in Kostümen mit Glitter singen und sich die Zuschauerreihen erheben und Ohs und Ahs
vor Begeisterung zu hören sind. Peter To  gibt an, dass die traditionellen Kostüme detailliert authentisch nachempfunden sind, vom Kragen bis zum Stirnband.

„Die Leute fragen mich ‚Warum gibst du so viel Geld für diese Show aus? ‘“ , sagte To.
„Ich weiß, wir könnten auch eine Show für $900000 herstellen, aber es würde die Leute nicht anziehen. Menschen lieben die Details.“

Aber während To mehr Geld ausgibt, als je zu vor, hat der Bekanntheitsgrad auch Piraten und Fälschungen angelockt. Erstmals tauchten illegale Kopien im Jahr 2003 im Internet auf, als
„Paris by Night“ von der Videokassettenvermarktung  auf DVD wechselte.

Jetzt schwinden die Einnahmen, da immer mehr Leute die Shows illegal beziehen, anstatt
$15-$25 im Einzelhandel zu zahlen, berichtete To.

To sagte, dass er bei den letzten Shows Geld verloren hatte, da der DVD-Verkauf stockte, der von seinem Bestwert vor einigen Jahren jetzt auf 80000 viel.

Er erzählt, dass er Klagen einreichte, Briefe an den Kongress schrieb und sogar Privatdetektive beauftragte Besitzer illegaler File-Share-Webseiten zu finden, aber es sieht so aus, als wenn nichts dagegen funktioniere.

In diesen Tagen stapeln sich die DVD-Boxen und Regale, der nicht verkauften Shows im Büro in Westminster. Das Unternehmen war gezwungen eines seiner Warenhäuser zu schließen, das
alte Kostüme anbot.

  „Es ist so, als ob man ein Haus baut und zu schaut, wie es abbrennt“, erklärte To.

Dennoch waren die 10000 Tickets für die beiden live Vegas Shows, die im Planet Hollywood  stattfanden innerhalb einer Woche ausverkauft, verkündete  Peter Lai To.

Mittlerweile versucht To optimistisch zu bleiben. Jede „Paris by Night“ – Show endet mit einer Botschaft von Glück und guten Gefühlen und auch in der neusten Show gab es keine Ausnahmen.
Obgleich die Marke einem Risiko ausgesetzt ist, die Interpreten gehen immer mit einem Lächeln auf die Bühne, singen von lieblichen Erinnerungen und dem Neuanfang.  

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